Mit den Elementen verbunden
Achtsamkeit im Alltag

Im Sommer sind die meisten von uns gerne und viel in der Natur: im Garten oder Park, beim Wandern in Bergen und Wäldern, am Wasser an Bächen, Badeseen oder Meeresstränden. Wir können die vielfältige Beschaffenheit der Erde und ihre Pflanzenwelt wahrnehmen, indem wir sie sehen, fühlen und riechen. Wir spüren die wärmende Sonne, das kühlende Nass oder die erfrischenden Regentropfen auf der Haut. Wir schauen zu, wie sich Baume im Wind wiegen und lassen uns vom sanften Rauschen von Wind oder Wasser umfangen. Oft erleben wir Entspannung und Verbundenheit, wenn wir innehalten und unsere Sinne für die Natur und ihre Elemente öffnen.
Als eine Übung der Achtsamkeit können wir uns in der Natur die Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer bewusst machen. Worin erkennen wir sie in unserer Umgebung. Wie ist ihre Beschaffenheit in diesem Moment?
Und wenn wir unsere Aufmerksamkeit auf uns selbst richten, können wir die selben Elemente im Körper wahrnehmen: das Erdelement zeigt sich im Festen zum Beispiel in Haut und Muskeln, Knochen und Organen, oder auch in Haaren und Nägeln. Das Wasserelement lässt sich in allen Flüssigleiten im Körper erkennen; wenn wir etwa schlucken, das Pochen des Blutes wahrnehmen, Trinken oder auf die Toilette gehen. Das Feuerelement macht sich als Wärme und Kälte im Körper bemerkbar, oder in seiner Kraft der Verwandlung, wenn wir beispielsweise Nahrung verdauen oder uns bewusst werden, wie die Zellen altern und sich erneuern. Mit dem Luftelement haben wir es bei jeder Atembewegung zu tun, mit dem Sauerstoff, der durch Lungen und ins Blut strömt, die Zellen versorgt, umgewandelt wird und als Kohlendioxid wieder ausgeatmet wird. Und Luft haben wir auch im Darm.
Diese Phänomene zu betrachten und uns der Elemente im Körper bewusst zu werden, ist eine Übung der Achtsamkeit, die auch in buddhistischen Texten empfohlen wird und die wir in einer formalen Meditation praktizieren können. Und wir können im Alltag und in der Natur immer wieder innehalten und unsere bewusste Aufmerksamkeit darauf richten. Wir können so unsere Beschaffenheit wahrnehmen, wie wir auch die Beschaffenheit der Natur wahrnehmen können. Und wir können erleben, dass wir nicht verschieden sind von der Natur, die uns umgibt. Wir sind zu tiefst verbunden und Teil der Gesetzmäßigkeiten der Natur von Werden, Verwandeln und Vergehen, mit jedem Atemzug.
Das zu erleben ist nochmal etwas anderes, als es zu wissen und kann uns in verschiedene Ebenen tiefen Erkennens führen.
Verbunden wie wir sind, können wir außerdem erleben, dass die Natur zu pflegen und zu schützen auch bedeutet unser Da-Sein und das Leben selbst wertzuschätzen und unsere Lebensgrundlage zu pflegen.